Netzwerksegmentierung bezeichnet den Prozess der Unterteilung eines Netzwerks in kleinere, überschaubare Segmente (Subnetze).

Was kann Netzwerksegmentierung?

Durch die Segmentierung können Bedrohungen innerhalb des Netzwerks besser eingedämmt und erkannt werden, wobei der Schaden auf das jeweilige Segment beschränkt bleibt. Zudem wird durch die Reduzierung von Broadcast Traffic die Netzwerkperformance gesteigert. Die gezielte Implementierung von Sicherheitsrichtlinien und Fehlerdiagnosen vereinfacht darüber hinaus die Verwaltung des Netzwerks.

Auch wenn ein Angreifer ein System kompromittiert, kann er sich nicht ungehindert im gesamten Netzwerk ausbreiten. So verhindern Sie einen dominoartigen Effekt, bei dem ein angegriffenes System als Sprungbrett auf andere Systeme dient.

Netzwerksegmentierung ist für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, um Compliance-Anforderungen zu erfüllen. Auf diese Weise können Betriebe unterbinden, dass zum einen unbefugte Nutzer, ob neugierige Insider oder etwa böswillige Internetkriminelle, Einsicht zu wertvollen Unternehmensassets bekommen, etwa persönlichen Kundendaten, Finanzunterlagen des Betriebs und streng vertraulichem, geistigem Besitz.

Der Grundstein der Netzwerksegmentierung

  • Subnettierung und VLANs: Ermöglichen die logische Trennung von Netzwerken unabhängig von ihrer physischen Lage.
  • Firewalls und Access Control Lists (ACLs): Kontrollieren den Zugriff zwischen den Segmenten und filtern den Datenverkehr basierend auf Sicherheitsregeln.
  • Demilitarized Zone (DMZ): Ein Netzwerksegment, das als Pufferzone zwischen dem internen Netzwerk und dem öffentlichen Internet dient.

Arten der Segmentierung

  • Physische Segmentierung: Bei der physischen Segmentierung werden spezielle Hardware-Geräte eingesetzt, um Netzwerksegmente zu erstellen. Jedes Segment benötigt eine eigene Internetverbindung, physische Verkabelung und Firewall. Diese Art der Segmentierung basiert auf einem Vertrauensmodell, bei dem interne Komponenten als vertrauenswürdig und externe als nicht vertrauenswürdig eingestuft werden.
  • Logische Segmentierung durch VLANs: ermöglicht Netzwerkadministratoren das Netzwerk flexibel und ohne physische Veränderung zu segmentieren. Besonders von Vorteil in dynamischen Umgebungen, wo sich die Anforderungen an das Netzwerk häufig ändern.
  • Netzwerksegmentierung mit Software-Defined-Network (SDN): wird oft verwendet, um mehr Automatisierung im Unternehmensnetzwerk zu ermöglichen. Die Flexibilität von Software-Defined-Network erlaubt eine erweiterte, sowie granulare Segmentbildung. Gerade Unternehmen mit begrenzten Ressourcen erhalten so die Chance, umfangreiche Segmentierungen erfolgreich umzusetzen.
  • Mikrosegmentierung: eine Segmentierungstechnik, die vor allem in softwaredefinierten Netzwerken (SDN) von Vorteil ist, denn sie ermöglicht Sicherheitskontrollen einzelner Workloads. Dies ist besonders nützlich für Cloud- und Virtualisierungsumgebungen. Die spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Implementierung des Zero-Trust-Prinzip, da durch die Aufteilung der Zugriff auf sensible Daten und Systeme eingeschränkt wird.
Was ist das Zero-Trust-Prinzip?

Das Zero-Trust-Sicherheitsmodell basiert auf der Annahme, dass kein Benutzer, Gerät noch Anwendung innerhalb oder außerhalb des Netzwerks automatisch als vertrauenswürdig betrachtet wird. Jeder Zugriff auf Ressourcen muss verifiziert und autorisiert werden.

Fazit

Die IT-Sicherheitsanforderungen müssen mit jedem neuen Anwender, jeder neuen Anwendung und jedem neuen Endpunkt angepasst werden. Dies bedeutet, dass diese immer wieder überprüft und aktualisiert werden müssen, um den Schutz vor neuen Bedrohungen zu gewährleisten. Neue Benutzer, Anwendungen und Endpunkte können zusätzliche Angriffsflächen bringen. Daher ist es wichtig, dass IT-Sicherheitsstrategien flexibel und anpassungsfähig sind.

Netzwerksegmentierung ist eine effektive IT-Sicherheitsmaßnahme gegen moderne Netzwerkangriffe, Ransomware-Infektionen sowie verschiedene externe und interne Bedrohungen. Sie ist jedoch kein Allheilmittel und sollte stets in Kombination mit Systemupdates, schwer zu erratenden Zugangsdaten und Sicherheitslösungen zur Erkennung von Viren, Spam-E-Mails und Internetangriffen eingesetzt werden.

 

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